Zum Papst Marathon bin ich ohne große Erwartungen angereist. Auf Grund eines Leistungstiefs hatte ich schon Ebermannstatt in der Vorwoche ausgelassen. In Niedernhall kam zur Begrüßung erstmal ein Regenschauer runter der mich gleich wieder ins Auto getrieben hat, super ☹.
Bei der Runde über den Parkplatz war klar, dass bei den anwesenden MH3 Kapazitäten eine vordere Platzierung schwierig werden würde.
Warmfahren war ernüchternd, nach der ersten schnellen Einheit schnappte ich nach Luft und die paar vorhandenen Muskeln liefen nur im Notbetrieb.
Dann der „Lieblingsberg“ gleich nach dem Start, wie immer sind die meisten an mir vorbeigezogen und ich echt froh war, dass zusammen mit Julia der Anschluss zu Markolf gelungen ist.
Zu Dritt haben wir sehr gut durchgewechselt. Auch in den Kehren blieb das sonst übliche Gerangel aus. Die Gruppe vor uns war immer im Blick, der Abstand ist nicht kleiner, der Schmerz in den Armen dafür größer geworden.
Vor der letzten Kehre löste der Anblick der verzerrten Gesichter unserer entgegenkommenden Konkurrenten etwas in mir aus. Die Arme funktionierten plötzlich und der Sauerstoffgehalt der Umgebungsluft hatte sich drastisch erhöht.
So übernahm ich die Führung unsere Dreiergruppe und schraubte das Tempo hoch. Kurz vor der Kocherbrücke schlossen Markolf und ich zuerst zu Jörg und Swetlana, nach kurzem Durchschnaufen zu Olaf und Daniel auf. Zu viert ging es auf dem Radweg zurück nach Niedernhall. Der schmale Weg ließ kein Vorbeikommen an Olaf und Daniel zu.
Zum Schluss habe ich an dritter Stelle liegend ein „Sprinterloch“ gelassen und konnte mit Schwung einen minimalen Vorsprung vor Olaf, Daniel und Markolf ins Ziel bringen.
Die Freude über den 4 Platz war groß, zumal ich die weiteren Anwärter auf den zweiten NHC Platz, Markolf und Daniel hinter mir lassen konnte.
Wie üblich ließen wir den Tag bei der von Monique stimmungsvoll moderierten Siegerehrung, im großen Zelt ausklingen.
Wie von Olaf vorhergesagt, verbrachte ich die Heimreise von einem wunderbaren Papst Marathon mit einem Grinsen im Gesicht.
Bernd Kohler